[REX] Ich hatte ja richtig harte Startschwierigkeiten mit meiner E&L AK-74UN. Mit den originalen Internals hatte das System einfach keine Kompression aufgebaut. Aber das kannst du in einem separaten Artikel lesen: E&L AK74UN: Ungleichmäßige Joule nach Federwechsel.
Alle Messungen wurden mit 0,20 gr. Marken-Bio-BBs und einem UFC Pro Chrono durchgeführt.
SHS M130 Feder
Als erstes habe ich eine stärkere Feder eingebaut – nämlich die „SHS Super Shooter M130 Feder“ (Begadi; ext. Link).
Die stärkere Feder gab einen durchschnittlichen Leistungszuwachs von 0,172 Joule. Der 1,75-Joule-Schuss war vermutlich ein Ausreißer.
- Min. Energie: 1,75 Joule
- Max. Energie: 1,90 Joule
- Abweichung: 0,15 Joule
- Durchschnitt: 1,834 Joule
2,5mm Spring Guide
Um es noch auf die Spitze zu treiben habe ich einen „TOPMAX Delrin Spring Guide Ring 2,5mm“ (Begadi; ext. Link) eingebaut, der die Vorspannung der Feder… um 2,5mm… erhöht.
Interessanterweise gab es keinen großen Ausreißer, wie im Test davor. Dennoch stieg die durchschnittliche Gesamtleistung um 0,048 Joule an. Ist jetzt nicht wirklich viel, aber immerhin 😉
- Min. Energie: 1,81 Joule
- Max. Energie: 1,94 Joule
- Abweichung: 0,13 Joule
- Durchschnitt: 1,882 Joule
20,7mm Alu Nozzle Upgrade
Heute habe ich mal geschafft, die Retro Arms Alu Nozzle (Begadi; ext. Link) in „Originallänge“, also 20,7mm, einzubauen und zu testen.
Die Durchschnittliche Joule ging etwas runter, aber dafür wurde die Abweichung geringer.
- Min. Energie: 1,80 Joule
- Max. Energie: 1,90 Joule
- Abweichung: 0,10 Joule
- Durchschnitt: 1,852 Joule
20,8mm Alu Nozzle eingebaut
Also ganz ehrlich? Die Alu Nozzle von RetroArms sieht schon anders aus. Deswegen habe ich mal (zum Glück) eine längere gleich mitbestellt. Geht die Nozzle weiter ins Hopup-Gummi, dichtet es auch besser ab. So die Theorie. Und ich lag richtig!
Die Joule gingen minimal nach oben und die Abweichung runter! Perfekt! Ich nähere mich dem „perfekten“ System!
Das schöne ist zu sehen, dass die Abweichung deutlich nach unten ging! Bei der 20,7mm Nozzle hatte ich noch eine Abweichung von 0,10 Joule und jetzt mit der 20,8mm Nozzle eine Abweichung von 0,06 Joule! Das ist jetzt so das Maximum, aber vermutlich nicht spielbar 🙂
- Min. Energie: 1,83 Joule
- Max. Energie: 1,89 Joule
- Abweichung: 0,06 Joule
- Durchschnitt: 1,858 Joule
Lonex M110 Feder
Okay, nachdem ich jetzt das Maximum ausgelotet habe, muss ich mich mal daran machen, sie wieder spielbar zu machen.
Als nächsten Test habe ich eine M110 Feder von Lonex (Begadi; ext. Link) eingebaut. Aktuell war ja noch die M130 Feder von SHS verbaut.
Das Schöne ist, dass die Abweichung immer noch gering bleibt, daher liegt das an der 0,1mm längeren Alu-Nozzle.
- Min. Energie: 1,63 Joule
- Max. Energie: 1,69 Joule
- Abweichung: 0,06 Joule
- Durchschnitt: 1,670 Joule
Gut, die durchschnittliche Wert ging herunten, aber noch nicht weit genug. Ich möchte möglichst exakt unter 1,5 Joule kommen!
Lonex M100
Ich hab ja noch eine M100 Feder von Lonex (Begadi; ext. Link) da! Damit sollte ich weiter runter kommen!
Grrr… Zu tief! Haha, das ist mir aber jetzt wieder ein bisschen zu wenig… Aber die Abweichung von 0,04 Joule ist halt richtig geil!
- Min. Energie: 1,37 Joule
- Max. Energie: 1,41 Joule
- Abweichung: 0,04 Joule
- Durchschnitt: 1,387 Joule
Lonex M100 + Spring Guider Spacer
Aus der zuvor gesammelten Erfahrung weiß ich, dass der Spring Guider Spacer ein bisschen was bringt. Also die Kiste nochmal auseinander gebaut und einen 2,5mm Spring Guider Spacer von Topmax (Begadi; ext. Link) eingebaut.
Soo… Jetzt läuft die Olga rund! Mit durchschnittlich 1,434 Joule bin ich da angekommen, wo ich hin wollte!
- Min. Energie: 1,41 Joule
- Max. Energie: 1,46 Joule
- Abweichung: 0,05 Joule
- Durchschnitt: 1,434 Joule
Anpassung Cylinder-zu-Innenlauf-Volumen
Das Mysterium hört/liest man recht häufig. Wie soll das Volumen von Zylinder zu Lauf sein? Die breit vertretene Meinung sagt ja 2:1, also dass der Zylinder das doppelte Volumen des Laufes hat. Ich gehe jetzt auf dieses große Thema nicht weiter ein, außer, dass ich anstrebe, 2,2:1 zu haben (oder bisschen mehr, aber max. 2,4).
C = Cylinder
B = (Inner-)Barrel
Messung des aktuellen C-B-Ratios
Die Messung ergab, dass mit dem von Haus aus verbauten Tuninglauf (290mm Länge; 6,04mm Innendurchmesser) und dem FPS Cylinder Type C das CB-Ratio einen Wert von 1,63:1 hat. Somit ist der Wert unter dem „optimalen“ 2:1 Ratio. Das merkt man dann gerade bei schwereren BBs (0,28gr. und schwerer), dass dann einfach der Druck fehlt und die Massenträgheit der BBs gegen die Beschleunigung wirkt. Die Flugbahn wird ungenauer und die Reichweite ist kürzer, da an Ausgang des Laufes ein Vakuum entstehen „kann“.
Neuer Cylinder
Der Retro Arms CNC Type C Cylinder musste her, da das Luftloch deutlich weiter hinten sitzt. Ein ganz geschlossener Cylinder wäre zu krass gewesen.
Luftloch-zu-Cylinderhead-Seite-Abstand (what a word):
FPS Cylinder: 43,75 mm
Retro Arms Cylinder: 57,27 mm
Kompressionsweg:
FPS Cylinder: 30,51 mm (siehe Bild oben)
Retro Arms Cylinder: 43,04 mm (gemessen)
Eingebaut und nachgemessen: Ich habe mit dem neuen Cylinder ein CB-Ratio von 2,33:1. Somit hat die AK jetzt genug Luftdruck (ist ungleich Kraft – Kraft kommt von der Feder!), um auch schwerere BBs ordentlich zu beschleunigen und eine bessere Flugbahn zu gewährleisten.
Neue Nozzle
Zwischenzeitlich habe ich die Retro Arms Nozzle gegen die „Begadi Pro“ Nozzle getauscht – die grüne Nozzle mit Doppel-O-Ring. Dichtet besser in Schussposition ab und sie ist grün! Ich liebe grün! Spaß beiseite: Die Begadi Pro Nozzle ist „exakt“ die gleiche, wie die EPeS und EPeS sind die besten Nozzles! Hat sogar Reaper bestätigt 😉
Neuer, neuer Cylinder
Tja, was soll ich sagen? Der Retro Arms weicht grob um 0,2 mm Innendurchmesser vom Standard 23,8 mm ab (größer). Den Cylinderhead musst ich mit einer Lage Teflonband abdichten; den Pistonhead bekam ich nicht 100% dicht. An sich passt die Position der Ventilation im Cylinder perfekt! Ich habe ja ein Cylinder-Barrel-Ratio von 2,3:1! Das ist eigentlich perfekt für Kugelgewicht und Joule… wenn da nicht das Thema Dichtigkeit wäre.
Kurzum: Der Retro Arms fliegt wieder raus, da die FPS-Abweichungen/-Schwankungen zu hoch sind (ca. 8,2 FPS mit 0,20 gr. BBs; ca. 5,6 FPS mit 0,28 gr. BBs).
Testweise habe ich den FPS Softair Type D Cylinder (CLTD) eingebaut. Reicht leider auch nicht aus… Ich komme auf einen C-B-Ratio von 1,9:1. Okay, jetzt gibt es nur noch eine Option: Die Ventilation selbst in einen geschlossenen Cylinder bohren! To be continued…
Ãœbersicht versch. Cylinder
Lauf: Originaler E&L-Lauf
Durchmesser: 6,04 mm
Länge: 290 mm
FPS Softair Type C Cylinder (CLTC)
C-B-Ratio: 1,63:1
Durchmesser: 23,8 mm
Ventilation: 43,75 mm
FPS Softair Type D Cylinder (CLTD)
C-B-Ratio: 1,9:1
Durchmesser: 23,8 mm
Ventilation: n/a
Retro Arms CNC Type C
C-B-Ratio: 2,33:1
Durchmesser: 23,96 mm
Ventilation: 57,27 mm
Bildquellen im Abschnitt „Ãœbersicht versch. Cylinder“: https://begadi.com
„Selbstbau“ Cylinder
Wie im Abschnitt davor erwähnt, war ich bzgl. dem Zylinder-Lauf-Volumen mit dem Retro Arms Cylinder echt zufrieden. Problem war halt eben der größere Innendurchmesser.
Es gab nur eine Möglichkeit: Einen geschlossenen Cylinder nehmen und das Ventilationsloch selbst bohren! Gesagt, getan! Hier das Ergebnis! Und ja, es ist schräg ^^
Das Tutorial findest du hier: Ventilationsloch im Cylinder selbst bohren (Zylinder-zu-Lauf-Volumen)
Kurzum: Mit dem selbst gebohrten Loch komme ich jetzt exakt auf ein Zylinder-Lauf-Volumen von 2,3:1 – genau da wollte ich hin!
Fertig. Zufrieden. Glücklich.
So sieht es jetzt innen aus, wenn die „Olga“ fertig ist! Boah… Das war echt ein Stück Arbeit. Es kostet Nerven, Geld, Blut und Schweiß! Aber! Es lohnte sich! Ich kenne jetzt jede Schraube persönlich! Und das Wichtigstes: Ich lernte bei diesem Projekt echt viel über das Tuning bei Airsoft-Waffen!
Fazit
Die Kiste bleibt jetzt erstmal so wie sie ist. Die Joule kann ich über die Feder anpassen. So kann ich jetzt über das FSWS die Joule auf <1,5J und <2,0J anpassen, wobei 2 Joule zu viel Leistung für den kurzen Lauf ist.
Eigentlich ist es aber traurig, dass der originale Pistonhead nicht mehr abgedichtet hat und erst der Tausch der kompletten Kompressionsteile überhaupt wieder Leistung brachte. Ich hätte sie einfach so lassen sollen, wie sie war. Die vollständige „Geschichte“ findest du hier: E&L AK74UN: Ungleichmäßige Joule nach Federwechsel.
Dennoch muss ich aber sagen, dass ich ultimativ viel über die Technik innerhalb diesem Projekt gelernt habe! Das war es das „Lehrgeld“ wert!
Happy hitting,
Dein Rex.